Warum „Human Dogs“?
Nachdem ich nach über 10 Jahren die von mir mitgegründete und mitgeleitete Hundeschule „LittleBigDogs“ verließ, brauchte ich einen neuen Namen. Es dauerte nicht lange, da war er gefunden: Mein neues Unternehmen sollte „Human Dogs“ heißen. "Menschliche Hunde". Für mich stecken in diesem Namen drei wichtige Inhalte. Erstens bringt er gut zum Ausdruck, dass auch unsere Hunde „nur Menschen sind“; dass sie also – ebenso wie wir – ihre Eigenarten, Macken und Fehler haben. Und so wie wir mit unserem eigenen Charakter und mit dem der Anderen leben müssen, so sollten wir auch den Hunden das Recht auf ein eigenes Wesen zugestehen. Wenn wir mit einem Lebewesen in einem Familienverband zusammenleben (ich tue das mit meinen Hunden und fast alle der mir bekannten Hundehalter ebenso), dann müssen wir unseren Hund auch so respektieren, wie er ist. Das bedeutet natürlich nicht, dass man nicht an Fehlern arbeiten sollte! Sowohl an seinen eigenen als auch an denen seines Hundes! Es bedeutet jedoch, von seinem Hund nicht mehr zu verlangen als von sich selbst und von seiner Umwelt. Das bringt uns direkt zur zweiten Bedeutung von „Human Dogs“; nämlich zu der Frage, wie man an den „Fehlern“ seines Hundes arbeitet; ja wie man ganz allgemein mit ihm umgeht. Auch hier sollte die Menschlichkeit im Vordergrund stehen; und zwar in ihrer eigentlichen Bedeutung, nicht so, wie sie in der Praxis oft missinterpretiert wird. Menschlichkeit, das bedeutet Vertrauen, Respekt, Liebe, Sanftheit, Hilfe, Nachsicht. All das sollten wir unserem Hund geben; nur dann können wir es auch von ihm bekommen. Das schließt natürlich nicht etwa Konsequenz in der Erziehung aus, aber es verbietet Gewalt, Schmerz und Demütigung. Glücklicherweise haben wir heute einen Wissensstand, der es uns erlaubt, Hunde auch ohne diese aversiven Maßnahmen zu erziehen. Dieses Wissen habe ich mir angeeignet, aktualisiere es laufend und gebe es in meiner Arbeit als Hundetrainer und als Kynotherapeut gerne weiter – zum Nutzen von Mensch und Hund. Wissen – drauf kommt es an! Modernes Wissen! Tucholsky hat einmal gesagt: „Erfahrung heißt gar nichts. Man kann seine Sache auch 35 Jahre schlecht machen.“ Wissen ist die Basis für Menschlichkeit! Die dritte Bedeutung des Namens bezieht sich speziell auf die Kynotherapie. Nirgends arbeiten Hunde enger mit Menschen – mit fremden Menschen – zusammen. Nirgendwo sonst tun sie soviel „Menschliches“; soviel Gutes für die Seele und den Körper von Menschen als in der Therapiearbeit. Deshalb ist auch meine Arbeit als Kynotherapeut Tag für Tag wieder so unglaublich erfüllend; und deshalb ist es mir auch so wichtig, im Rahmen meiner Ausbildung andere Menschen in die Lage zu versetzen, mit ihrem Hund das Gleiche zu leisten und dadurch das Gleiche zu erleben und zu fühlen. Also nochmal für alle, die sich für meinen Hundeschule, für die Kynotherapie oder für die Kyno-Ausbildung interessieren: Menschlichkeit steht immer im Mittelpunkt meiner Arbeit, und ich erwarte sie im Gegenzug von jedem. Den Menschen gegenüber ebenso wie den Hunden! Lutz Hehmke
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